Psychotherapie
»Who we are being is more important than what we are doing.«
»Wer wir sind, ist wichtiger als das, was wir tun.«
– Peter A. Levine –
Einfühlsam. Verständnisvoll. Diskret.
Wann ist eine Psychotherapie ratsam?
Eine Psychotherapie kann notwendig werden, wenn Sie unter psychischen Beschwerden, wie z.B. anhaltender Erschöpfung und Niedergeschlagenheit, fehlendem Antrieb, Angstzuständen oder Panikattacken, häufigen Stimmungsschwankungen, Appetitlosigkeit oder Schlafstörungen, oder auch psychosomatische Symptomen leiden.
Zusätzlich zu derartigen psychischen und psychosomatischen Symptomen können sich psychische Erkrankungen auch als Störung oder wiederkehrende Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen äußern.
Meist geht der Alltag im Familien- und Berufsleben, in Beziehungen oder im Studium bzw. der Ausbildung mit großen Herausforderungen aber auch Veränderungen einher. Daraus entstehen oft psychische Belastungen, die uns an unsere körperlichen und seelischen Grenzen bringen können. Und nicht selten führen in diesen Lebenssituationen innere ungelöste, oft noch unbewusste Konflikte, zu Symptomen wie Depressionen, Burnout, Ängsten, körperlichen Beschwerden oder einem geringen Selbstwertgefühl.
Ganzheitlich. Persönlich. Nachhaltig.
Behandlungskonzept
Unser oberstes Gebot ist es, Sie als Mensch im Ganzen zu sehen. Da Ihr Körper, Ihre Seele und Ihr Geist dabei eine einzigartige Gesamtheit bilden, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, diese – Ihre – Gesamtheit wieder in Einklang zu bringen. Gemeinsam mit Ihnen entwerfen wir daher einen hochindividuellen Behandlungsplan, der beständig auf Ihre Bedürfnisse angepasst wird. So kann ein nachhaltiger Therapieerfolg erzielt werden, der Sie auch weiterhin in Ihrem persönlichen Alltag begleitet. Denn nur mit einem langfristigen positivem Effekt werden Sie zukünftig sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld, die diversen Herausforderungen und Veränderungen bewältigen.
Professionell. Nachweislich wirksam.
Welche Verfahren bieten wir an?
Unserem integrativen psychotherapeutischen Behandlungsansatz folgend, bieten wir methodisch analytische und tiefenpsychologische Psychotherapie an, die entsprechend den individuellen Erfordernissen um Elemente anderer Behandlungsmethoden ergänzt werden kann. Dazu gehören die Arbeit mit den Methoden der enaktiven Traumatherapie (Nijenhuis), IRRT (Imagery Rescripting & Reprocessing Therapie nach Schmucker) als imaginatives Verfahren für traumatherapeutische Behandlungen, als auch die Hypnose, sowie Elemente der Craniosacraltherapie.
Wir helfen Ihnen, Ihre Erkrankung, wie z.B.:
- Depressionen und andere affektive Störungen (z.B. Manien oder bipolare Erkrankungen)
- Angst- und Zwangsstörungen (Ängste in sozialen Situationen oder vor bestimmten Dingen wie Spinnenangst, Höhenangst, Flugangst, Reinigungszwang, Kontrollzwang, etc.)
- Psychosomatische Erkrankungen
- Traumafolgestörungen
- Panikattacken
- Stressassoziierte Beschwerden (z.B. Burnout)
- vermindertes Selbstwertgefühl
- anhaltende Erschöpfungszustände
- Lebenskrisen und Trauerreaktionen (z.B. durch den Verlust eines wichtigen Menschen)
- Schlafstörungen
- Beziehungs- und Sexualstörungen
zu bewältigen.
Häufig liegen diesen Erkrankungen seelische Verletzungen und sich daraus entwickelnde unbewusste innerseelische Konflikte zugrunde. Wir sind der Überzeugung, dass es heilsam ist, in der psychotherapeutischen Arbeit ihre Ressourcen (wieder-)zu entdecken und zu fördern sowie die selbstregulativen Kräfte zu unterstützen.
Gern beraten wir Sie persönlich. Rufen Sie uns an oder nutzen Sie unser Kontaktformular.
FAQ – Häufige Fragen
In unseren Fragen und Antworten finden Sie wichtige Informationen auf einen Blick zum Thema Psychotherapie. Sie können uns aber auch gerne über unser Kontaktformular erreichen und wir werden uns schnellstmöglich bei Ihnen melden.
Was ist eine Psychotherapie und wann kommt sie infrage?
Wer den Begriff „Psychotherapie“ hört, denkt vielleicht als erstes daran, wie jemand auf einer Couch liegt und von seiner Kindheit erzählt, während die Therapeutin oder der Therapeut im Sessel daneben sitzt und zuhört. Dieses Bild wird häufig in Filmen oder anderen Medien vermittelt, wenn es um Psychotherapie geht. Doch es gibt viele Arten von Psychotherapien, die mit ganz unterschiedlichen Ansätzen arbeiten. Die am häufigsten eingesetzten Verfahren sind die Verhaltenstherapie (VT) und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.
Alle Psychotherapien haben das Ziel, die mit der psychischen Erkrankung verbundenen Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Welches der verschiedenen Verfahren infrage kommt, hängt unter anderem von der Störung oder Erkrankung, aber auch von den Vorlieben und persönlichen Zielen des Menschen ab, der eine Therapie benötigt.
Zu den psychischen Störungen und Erkrankungen, die häufig mit einer Psychotherapie behandelt werden, gehören zum Beispiel Angststörungen, Depressionen und Suchterkrankungen. Psychotherapien kommen übrigens nicht nur bei seelischen Erkrankungen infrage: Sie werden auch eingesetzt, um bei der Bewältigung von chronischen körperlichen Erkrankungen zu helfen. Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten können eine Behandlung auch ablehnen, wenn aus ihrer Sicht keine behandlungsbedürftige Erkrankung vorliegt oder eine Psychotherapie nicht geeignet erscheint.
Woher weiß ich, welcher Therapeut der Richtige für mich ist?
Vertrauen Sie da ganz Ihrer eigenen Stimme. Für den Therapieerfolg ist es ganz wichtig, dass Sie sich gut fühlen und zu Ihrem Psychotherapeuten eine vertrauensvolle Basis haben können. Es ist wichtig und muss möglich sein, völlig offen über Probleme und Schwierigkeiten reden zu können.
Nicht alle Menschen finden auf Anhieb jemanden, bei dem sie sich gut aufgehoben fühlen. Deshalb können auf Kosten der gesetzlichen Krankenkasse Probesitzungen (probatorische Sitzungen) in einer psychotherapeutischen Praxis in Anspruch genommen werden. Die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen vermitteln auch Termine für solche Probesitzungen.
Während der probatorischen Sitzungen zeigt sich in der Regel schon, ob man mit der Therapeutin oder dem Therapeuten zusammenarbeiten möchte. Andernfalls ist es möglich, in einer anderen Praxis weitere Probesitzungen in Anspruch zu nehmen. Erst wenn die Entscheidung gefallen ist, muss der Therapeut bei der Krankenkasse des Klienten einen Antrag auf eine Therapie stellen.
Wie viele Probesitzungen gibt es?
Als gesetzlich Versicherter haben Sie Anspruch auf 2 bis 4 Probesitzungen bei einem Psychotherapeuten mit Kassenzulassung. Bei privaten Krankenversicherungen gibt es unterschiedliche Regelungen. Fragen Sie am Besten direkt bei Ihrer Versicherung nach.
Kann ich den Psychotherapeuten wechseln, wenn die probatorischen Sitzungen aufgebraucht sind?
Auch wenn sich im Laufe der Therapie herausstellt, dass es mit dem ausgewählten Therapeuten doch nicht so gut klappt, besteht die Möglichkeit, die Therapie in einer anderen Praxis fortzusetzen. Ob dann ein neuer Therapieantrag gestellt werden muss, ist mit der Krankenkasse zu klären. Zunächst muss ein neuer Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden. In der Regel stimmen diesem die Krankenkassen zu.
Worin unterscheiden sich ärztliche und psychologische Psychotherapeuten?
Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Berufen besteht darin, dass ärztliche Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten auch Medikamente zur Behandlung von psychischen Erkrankungen (Psychopharmaka) verschreiben können. Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten arbeiten hingegen ausschließlich mit Gesprächen, psychologischen Verfahren, Entspannungstechniken und anderen nicht – medikamentösen Methoden. Wer eine Therapie bei einer Psychologin oder einem Psychologen macht und ergänzend Medikamente benötigt, kann sie sich von einer Ärztin oder einem Arzt verschreiben lassen. Im Idealfall arbeiten ärztliche und psychologische Psychotherapeuten eng zusammen.
Psychologen, Psychiater, Psychotherapeuten – wer ist wer?
Im Bereich der psychotherapeutischen Versorgung gibt es in Deutschland verschiedene, zum Teil verwirrende Berufsbezeichnungen – sich hier zurechtzufinden, ist nicht ganz einfach. Viele Menschen setzen zum Beispiel Psychotherapeuten mit Psychologen gleich. Wer ein Psychologiestudium abgeschlossen hat, darf aber nicht automatisch therapeutisch tätig werden. Dazu müssen Psychologinnen und Psychologen zunächst eine mehrjährige, praktisch orientierte Psychotherapie-Ausbildung machen, die mit einer staatlichen Prüfung abschließt.
Hier ein Überblick über die verschiedenen Berufsgruppen und -bezeichnungen:
Psychologische Psychotherapeuten
Psychologinnen und Psychologen mit Psychotherapie-Ausbildung. Sie behandeln zum Beispiel in einer psychotherapeutischen Praxis Menschen mit Angststörungen, Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen. Im Gegensatz zu ärztlichen Psychotherapeuten dürfen sie keine Medikamente verschreiben.
Ärztliche Psychotherapeuten (auch psychotherapeutisch tätige Ärztinnen und Ärzte genannt):
Sie müssen ebenfalls eine Zusatzqualifikation in Psychotherapie oder eine entsprechende Facharztausbildung absolvieren, bevor sie als Psychotherapeutin oder Psychotherapeut arbeiten dürfen. Je nach Bundesland gelten unterschiedliche Weiterbildungsordnungen. Die meisten ärztlichen Psychotherapeuten haben eine Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie abgeschlossen.
Psychiater:
Diese Fachärztinnen und -ärzte behandeln insbesondere solche psychischen Erkrankungen, bei denen die medikamentöse Therapie eine wichtige Rolle spielt, wie zum Beispiel Schizophrenien oder schwere Depressionen. Da Psychiaterinnen und Psychiater auch psychotherapeutische Verfahren anwenden können, ist es schwierig, die Fachgebiete Psychiatrie und ärztliche Psychotherapie genau zu trennen. Früher nannten sich Psychiater auch „Facharzt für Nervenheilkunde“. Diesen Abschluss, der keine spezielle psychotherapeutische Ausbildung beinhaltet hat, gibt es heute aber nicht mehr.
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie:
Ärztinnen oder Ärzte mit dieser Weiterbildung behandeln vor allem körperliche Beschwerden, die vermutlich durch psychische Probleme ausgelöst werden oder mitbedingt sind.
Fachgebundene ärztliche Psychotherapeuten:
Diese psychotherapeutisch qualifizierten Ärztinnen und Ärzte behandeln ausschließlich psychische Erkrankungen oder Probleme, die mit ihrem eigenen Fachgebiet zu tun haben. Das können etwa Frauenärztinnen oder -ärzte sein, die zum Beispiel Frauen mit Brustkrebs eine unterstützende Psychotherapie anbieten.
Wie lange muss ich auf einen Therapieplatz warten?
Es kann einige Wochen bis Monate dauern, bis man einen Therapieplatz in einer psychotherapeutischen Praxis bekommt. Ein Termin für ein Erstgespräch, in dem festgestellt wird, ob eine psychische Erkrankung vorliegt, lässt sich jedoch häufig kurzfristiger vereinbaren. In dringenden Fällen stehen der Sozialpsychiatrische Dienst, eine psychosoziale Beratungsstelle, eine psychiatrische Praxis mit Notfalldienst oder eine psychiatrische oder psychosomatische Klinik zur Verfügung.
Möglichkeiten zur eigenen Suche bietet neben dem Telefonbuch natürlich das Internet: Hier bieten zum Beispiel die Kassenärztlichen Vereinigungen oder die Psychotherapeuten- und Ärztekammern eine Ärzte- und Psychotherapeutensuche nach Postleitzahl an.
Wer sich für ein bestimmtes Verfahren interessiert oder mehr über die Therapeutin oder den Therapeuten selbst wissen möchte, braucht sich nicht zu scheuen, in der Praxis nachzufragen: zum Beispiel wie lange sie oder er schon im Beruf arbeitet und mit welchen Schwerpunkten. Vor der Entscheidung für eine Therapie genau nachzufragen, ist völlig normal und wichtig – schließlich müssen Therapeut und Patient sehr eng und auf sehr persönlicher Ebene zusammenarbeiten.
Warum gibt es bei so vielen Therapeuten lange Wartelisten?
Leider sind viele Regionen in Deutschland mit kassenzugelassenen Psychotherapeuten erheblich unterversorgt. Was dazu führt, dass die niedergelassenen Psychotherapeuten den Bedarf an Therapieplätzen nicht decken können, woraus sich leider oft recht lange Wartelisten ergeben.
Ein Grund für diese Unterversorgung liegt an dem in den letzten Jahren stark gestiegenen Bedarf an Psychotherapeuten, da psychische Beschwerden und Erkrankungen heute eher fachlich erkannt werden. Gleichzeitig haben sich in der Bevölkerung Vorurteile gegenüber Patienten in psychotherapeutischer Behandlung zugunsten einer breiteren Akzeptanz zunehmend abgebaut. Entsprechend besteht eine größere Bereitschaft, sich behandeln zu lassen. Hinzu kommt der gestiegene Bedarf z.B. aufgrund zunehmender psychischer Belastungen am Arbeitsplatz.
Da die Anzahl der Kassensitze aus der Einwohnerzahl der Region errechnet wird, trägt die Grundlage dieser Quote allerdings leider oft nicht dem Bedarf Rechnung.
Was kann ich tun bei langen Wartezeiten?
Lassen Sie sich zunächst bei mehreren Psychotherapeuten auf die Warteliste setzen. Dies erhöht zumindest Ihre Chancen auf einen schnellen Termin. Je flexibler Sie in Bezug auf Zeit und Wochentag Ihres Termins sind, desto größer sind Ihre Chancen auf einen schnellen Termin. Wenn etwa ein Patient wegen Urlaub oder Krankheit einen Termin nicht wahrnehmen kann, bieten einige Therapeuten an, den Sprechstundentermin vorzuziehen, obwohl noch kein regulärer Therapieplatz frei ist. So können Sie und der Psychotherapeut sich erst einmal gegenseitig kennen lernen und entscheiden, ob eine Psychotherapie in Frage kommt.
Welche Möglichkeiten bleiben mir, wenn in meiner Stadt kein Psychotherapeut einen freien Behandlungsplatz anbieten kann?
Wenn Sie bei sich vor Ort keinen Termin bei einem zugelassenen Psychotherapeuten bekommen können, wenden Sie sich an Ihre Krankenkasse oder die Terminservicestelle der Kassenärztliche Vereinigung Sachsen. Die KV Sachsen steht Ihnen bei der Vermittlung von dringlichen Facharzt- und Psychotherapeutenterminen zur Verfügung. Die Terminservicestellen der KV sind seit 2017 gesetzlich verpflichtet, innerhalb einer Woche nach Anfrage einen Termin in einer psychotherapeutischen Praxis zu nennen. Die Wartezeit zwischen dem Anruf und dem Termin darf nicht länger als vier Wochen betragen.
Ich bin privat versichert – welche Kosten übernimmt meine Versicherung?
Die Regelungen für die Kostenübernahme einer Psychotherapie sind bei den privaten Versicherungen vertragsabhängig. Bevor Sie Kontakt mit dem Psychotherapeuten aufnehmen, sollten Sie die abgeschlossenen Leistungen in Ihren Versicherungsunterlagen nachlesen und im Zweifelsfall Ihre Versicherung kontaktieren um die genauen Konditionen zu erfragen.
Welche Psychotherapien werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen?
Grundsätzlich bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen eine Psychotherapie bei allen psychischen Erkrankungen und Störungen, die als behandlungsbedürftig gelten. Auch wenn eine körperliche Erkrankung zu einem erheblichen Leidensdruck führt, wie zum Beispiel ein Tinnitus oder Krebserkrankungen, die häufig von Depressionen begleitet werden, können die Kosten für eine Psychotherapie übernommen werden.
Die gesetzlichen Krankenversicherungen bezahlen jedoch nicht jede Form der Psychotherapie. Niedergelassene Psychotherapeuten müssen über eine Kassenzulassung verfügen und können nur bestimmte Verfahren mit den Krankenkassen abrechnen. Von den Kassen anerkannte Verfahren sind derzeit drei Psychotherapien:
die analytische Psychotherapie,
die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und
die Verhaltenstherapie.
Innerhalb dieser Verfahren kann jedoch eine große Vielfalt an unterschiedlichen Methoden angewendet werden.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen auch die Kosten für eine neuropsychologische Therapie. Sie wird angewendet, wenn es nach einer neurologischen Erkrankung wie einem Schlaganfall oder nach Unfällen zu psychischen Problemen kommt.
Die Krankenkassen – und auch die meisten privaten Versicherungen – übernehmen grundsätzlich nur Einzel- und Gruppentherapien bei psychischen Erkrankungen. Angebote wie Paartherapie, Familientherapie sowie Erziehungsberatung und ähnliches werden nicht erstattet. Sie gelten als Lebensberatung, nicht als Heilkunde, da in der Regel keine psychischen Erkrankungen einer Einzelperson, sondern soziale Probleme im Vordergrund stehen. Möchten Sie diese Beratungsleistungen von einem Psychotherapeuten in Anspruch nehmen, müssen Sie entweder privat bezahlen oder sich an eine Familienberatungsstelle wenden.
Meine Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Psychotherapie – muss ich noch etwas zuzahlen?
Nein, wenn bei Ihnen eine psychische Störung mit Krankheitswert diagnostiziert wurde, übernimmt die Krankenkasse 100% der Kosten. Wenn Ihr Psychotherapeut trotz Kostenübernahme durch die Krankenkasse Gebühren von Ihnen verlangt (z. B für zusätzliche Sitzungen oder die Erstellung von Berichten) sollten Sie sich auf keine Zahlung einlassen und sich im Zweifel an die Psychotherapeutenkammer wenden (www.bptk.de).
Was ist, wenn ich eine Stunde versäume - muss ich selbst zahlen?
Sie müssen dann die Kosten für eine versäumte Stunde selbst zahlen, wenn Sie nicht rechtzeitig vorher abgesagt haben. Die genauen Bedingungen finden Sie unter dem Menüpunkt Informationen.
Wie funktioniert die Beantragung bei der Krankenkasse und wie verhält es sich mit dem Datenschutz?
Nach Ablauf der probatorischen Sitzungen muss der Therapie-Antrag an die Krankenkasse gemeinsam vorbereitet werden. Der Therapeut muss darin begründen, warum eine Therapie erforderlich ist. In diesem sind sowohl die Diagnose als auch ein Therapieplan enthalten. Neben dem Therapieantrag verlangt die gesetzliche Krankenkasse einen ärztlichen Bericht. Dieser kann von einer praktischen Ärztin oder einem praktischen Arzt nach einer allgemeinen Untersuchung erstellt werden. Der Bericht soll sicherstellen, dass körperliche Ursachen der Beschwerden ausgeschlossen werden und keine Gründe gegen eine Psychotherapie sprechen. Der Bericht ist anonymisiert, d. h. mit einer Codenummer versehen. Eine Gutachterin oder ein Gutachter mit spezieller Ausbildung prüft auf Grundlage des Antrags und des ärztlichen Berichts, ob eine Psychotherapie sinnvoll erscheint. Ist dies der Fall, werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen. Die Krankenkasse erhält vom Gutachter nur Informationen, die für die Abrechnung der Therapie relevant sind. Der Gutachter kann also keine Verbindung zwischen dem Namen des Patienten sowie der inhaltlichen Diagnose herstellen.
Unter welchen Voraussetzungen private Kassen eine Psychotherapie übernehmen, ist unterschiedlich. Privat Versicherte fragen am besten direkt bei ihrer Versicherung nach dem dort üblichen Verfahren.
Müssen Therapeutinnen und Therapeuten Vertraulichkeit gewährleisten?
Genauso wie Ärzte und Pflegekräfte unterliegen auch Psychotherapeutinnen und -therapeuten einer Schweigepflicht. Sie sind zur Verschwiegenheit über alles verpflichtet, was ihnen von ihren Klientinnen und Klienten im Rahmen einer Psychotherapie anvertraut wird. Einem Psychotherapeuten ist es nur dann erlaubt, Informationen weiterzugeben, wenn der Klient vorher schriftlich eingewilligt hat. Sie dürfen auch keine Sitzungen oder Telefongespräche aufzeichnen, wenn der Klient nicht zugestimmt hat. Psychotherapeutinnen und -therapeuten sind genauso wie Ärztinnen und Ärzte dazu verpflichtet, ihre Behandlungen schriftlich zu dokumentieren.
Kann ich während einer Therapie Urlaub machen?
Ja! Sie sind nicht an die Urlaubszeiten des Therapeuten gebunden. Es gilt nur: rechtzeitig Bescheid geben.
Machen Psychotherapeuten auch Hausbesuche?
Hausbesuche werden in der Regel aus mehreren Gründen nicht angeboten: Bei bestimmten Erkrankungen, wie beispielsweise Ängsten, würde ein Hausbesuch des Psychotherapeuten die Symptome der Krankheit noch unterstützen, indem der Patient die angstauslösende Situation weiter vermeiden kann. Wenn die Symptome so gravierend sind, dass ein Verlassen des Hauses dem Patienten unter keinen Umständen mehr möglich ist, ist zunächst ein stationärer Aufenthalt sinnvoll.
Des Weiteren werden die Termine in einer psychotherapeutischen Praxis in der Regel im Stundentakt vergeben. Zwischen den jeweils 50 Minuten dauernden Sitzungen bleiben dem Psychotherapeuten jeweils 10 Minuten zur Vor- und Nachbereitung der Sitzungen. In einem solchen Zeitrahmen ist die Organisation von Therapiesitzungen außerhalb der Praxis nicht zu gewährleisten.
Allerdings besteht die Möglichkeit einer Psychotherapie per Videoanruf. Details entnehmen Sie bitte dem Menüpunkt Informationen.
Wie lange dauert eine Psychotherapie?
In der Regel dauert eine Sitzung 50 Minuten. Wie lange eine Psychotherapie dauert, hängt von der Art und Schwere der Erkrankung und vom eingesetzten Therapieverfahren ab. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen im Rahmen einer Verhaltenstherapie bis zu 80 Therapiestunden, bei einer tiefenpsychologischen Psychotherapie bis zu 100 Therapiestunden und bei analytischen Psychotherapien bis zu 300 Therapiestunden. Im Einzelfall können die Kosten auch darüber hinaus übernommen werden.
Dass eine Verhaltenstherapie in aller Regel weniger lange dauert als eine Analytische Psychotherapie, liegt daran, dass die VT ein eher praktisch orientiertes Verfahren ist, bei dem es vor allem um die konkrete Lösung von Problemen geht. Dagegen hat die Analytische Psychotherapie das Ziel, ein tieferes Verständnis für die eigenen Probleme und lebensgeschichtlichen Zusammenhänge zu entwickeln.
Was passiert nach Ablauf der Sitzungen?
Nach Beendigung einer Psychotherapie wird bei gesetzlich versicherten Patienten eine weitere Psychotherapie dann bewilligt, wenn eine entsprechende Indikation vorliegt. Es kann auch schon innerhalb von zwei Jahren eine neue Psychotherapie beantragt werden, allerdings muss der Psychotherapeut/ die Psychotherapeutin die Indikation besonders begründen.
Psychotherapie als Leistung der Krankenkassen ist keine dauerhafte Lebenshilfe, sondern eine gezielte Behandlung für ein bestimmtes Problem. Wenn Sie jedoch behandlungsbedürftig sind, so steht Ihnen neben einer stationären Aufnahme auch die erneute Beantragung der Kostenübernahme für eine ambulante Psychotherapie offen.
Kann eine Psychotherapie Nebenwirkungen haben?
Psychotherapien können wie Medikamente unerwünschte Wirkungen und Folgen haben. Der Unterschied ist: Antidepressiva haben häufiger körperliche als psychische Nebenwirkungen. Die Behandlung mit Antidepressiva wird daher auch häufiger abgebrochen als eine Psychotherapie. Nebenwirkungen von Psychotherapien sind in Studien insgesamt aber noch nicht ausreichend untersucht.
Zu einer psychotherapeutischen Behandlung gehört es, sich mit möglicherweise unangenehmen und belastenden Themen zu beschäftigen. Das kann manchmal überfordern, Selbstzweifel verstärken und dazu führen, dass man sich vorübergehend schlechter fühlt. Solche Auseinandersetzungen können aber auch ein wichtiger Schritt zum Behandlungserfolg sein.
Psychotherapien können die Beziehungen zu Partnern, Freunden und Kollegen beeinflussen. In der Regel hilft eine Psychotherapie, Konflikte besser zu bewältigen. Wenn jemand durch die Therapie sein gewohntes Verhalten ändert, kann es aber auch zu Spannungen kommen. Möglich ist zudem, dass eine Abhängigkeit vom Therapeuten entsteht, oder dass es zu Konflikten mit der Therapeutin oder dem Therapeuten kommt.
Vor Therapiebeginn ist es wichtig, die Erwartungen an die Behandlung und deren Möglichkeiten offen miteinander zu besprechen. Wenn die Therapeutin oder der Therapeut über mögliche Folgen aufklärt, kann man sich eher darauf einstellen und schwierigere Phasen der Behandlung besser durchstehen. Falls die Behandlung nicht gut verläuft, ist es immer gut, diesen Eindruck mit der Psychotherapeutin oder dem Psychotherapeuten zu besprechen.
Wenn Sie mehr wissen möchten …
Hilfreiche Links
Bundes Psychotherapeuten Kammer (BPtK)
Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung (DPtV)
Ostdeutsche Psychotherapeutenkammer (OPK)
Deutsche Gesellschaft für Individualpsychologie (DGIP)
Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS)
Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT)
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (bdp)
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
weitere Leistungen
Coaching | Beratung
- Führungskräfte Coaching
- Entschluss | Entscheidung
- Karriereentwicklung
- Konfliktbewältigung
- Work – Life – Balance
- Veränderung | Neuorientierung
- Selbstverwirklichung | Stressresilienz
- Trennungsbewältigung
- Krisen- & Konfliktmanagement
- Burnout – Prävention
- Ehe-, Lebens- und Sexualberatung
Mediation
- Wirtschaftsmediation
- Familienmediation
- Teamkonflikte
- Beziehungskonflikte
- Kommunikationskonflikte
- Rollenkonflikte
- Wertkonflikte
- Machtkonflikte
Hypnose
- Abbau und Überwindung von Ängsten und Traumatisierungen
- Schmerzbewältigung
- Schlafstörungen
- Leistungsblockaden
- Steigerung des Selbstwertes und der Lebenszufriedenheit
- Lampenfieber
- Konzentrationssteigerung
- Neurodermitis
Nehmen Sie jetzt Kontakt auf!
Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.